Meine Reise in das Sultanat Oman
Meine erste Reise auf die arabische Halbinsel war ein spannendes Projekt und lange vorbereitet. Im Januar ging in das Sultanat Oman. Die Reise war sorgfältig geplant mit der Agentur und DMO Al Maha Holidays. Im Mai vergangenen Jahres war es dann nach einem Videomeeting mit den CEOs von Al Maha klar: Ich fliege. Mein Entdeckungsreise wird finanziert. Es gab im Verlauf dann allerdings Terminschwierigkeiten: Ich sollte schon auf die WTM, den World Travel Market in London im November mit kommen.
Das funktionierte mit meinem Kalender leider nicht mehr, da ich meine eigenen Projekte in Tunesien derzeit persönlich begleite, wie z. B. ein Kameltrekking im vergangenen November, ein Sprachreisecafé das ich auf Englisch moderiere – und somit schon Termine hatte, die nicht abgesagt werden konnten. Ich habe dann meine Verfügbarkeit kommuniziert und in Muscat wurde alles vorbereitet.
Weihnachtsüberraschung 2024
Kannst du die letzten beiden Wochen im Januar fliegen?
Nein, konnte ich nicht. Ich hatte Anmeldungen für meine Tunisreise, meinen Hauptstadtexplorer in der geplanten Reisezeit. Ich hatte nur noch ein Zeitfenster von einer Woche im Januar in dem ich reisen konnte, meine Antwort. Ok, komm` trotzdem, „we give you a glimpse of Oman“. Gesagt, getan, mein Visum wurde beantragt, Flüge mit Omanair ab Frankfurt nach Muscat und zurück gebucht – und da stand ich: In Muscat International Airport am Ausgang. Und nehme Euch mit auf meine unglaubliche Reise in dieses für mich noch unentdeckte Land, dass jeden Kilometer wert ist zu entdecken.
Komfortabler Abflug in Frankfurt mit Omanair
Auch wenn der Terminal etwas alt war und an einen Bundeswehr Flughafen erinnerte: Es gab supercoole Cockpit-Sesselkapseln zum Chillen. Das brauchte ich nach 6 Stunden auf den Schienen ab Berlin dringend. Nein, ich fliege keine Kurzstrecken, besonders nicht innerhalb Deutschlands. Wer sich wundert. Ich vermeide Gabelflüge, Flüge mit Zwischenstops so gut es geht. Nicht erst seit Corona und meiner Ausbildung als Travelife Coach. Es lohnt sich einfach nicht zeitlich. Plus den CO2 Ausstoß den 2 Landungen und Starts verursachen



Superkomfortable Landung in Muscat
Die Einheimischen sagen übrigens Maskat. Ein Flughafen der Superlative, m Vergleich zu BER 🙂 Geräumige Lounges, gepolsterte Sitzgelegenheiten / Chaiselongues auf Teppichböden wo Reisende teils schliefen, sich bis zum Weiterflug erholten. Das wird in Deutschland ja unterbunden. Dort gibt immer so Armtrennlehnen, nach jedem 2. Sitz, Motto: Bitte ja nicht ausstrecken, das ist unschick! Diese Lounges und der Komfort / Service für die Flugäste hat mich sehr positiv überrascht für ein eher konservatives Land.
Über Rollbänder bin ich dann nach 5.45 Std. Flugzeit zum Gepäckband gelaufen, meinen Koffer abholen. Zeitunterschied im Januar: 4 Stunden
Einmal noch in die Schlange einreihen für Passkontrolle, Hand und Daumen aufgelegt, Foto wurde gemacht – und ab die Post! Nachdem ich die Tür passiert hatte, wartete schon mein Guide & Fahrer mit Namensschild auf mich. Das hat sich gut angefühlt. Ein paar Schritte weiter kam dann auch der Chef dazu und wir haben am Flughafen zur Begrüßung erstmal einen „Spanish Latte“ getrunken. Kurzes Briefing für meine Tour und los ging’s!



Los geht´s! Schroffe Berge über Muscat und eine Autobahn mitten durch die Stadt
10 Minuten nach Abfahrt dann das Angebot vom Fahrer, ob ich Lust auf ein omanisches Frühstück hätte? Aber sowas von! Essen kann ich ja immer, besonders wenn es im Ausland ist und ich neues kennenlernen möchte. Was es gab? Omani-Bread, herzhaft und süß zur Auswahl und Carag! Was? Ich habe auf Sri Lanka mal einen Arak getrunken, so dass ich keine Idee dazu hatte. War ich doch in einem muslimischen Land, wo Alkohol nicht offen ausgeschenkt wird. Des Rätsels Lösung: es ist eine Art Chai. Oder genauer ein Chai. Schwarztee mit Milch und Kardamon. Nein, ich habe keine Kühe gesehen auf meiner ganzen Reise. Genausowenig wie Müll übrigens. Das hat mich sehr beeindruckt von Beginn an: die Sauberkeit im Land. Keine herumfliegenden Plastikflaschen, Tüten, etc.
Der erste Stop: Sink Hole
Ja du liest richtig, „versunkenes Loch“ so etwas ist es nach geologischer Beurteilung. Auch wenn es einige Mythen um diese Erdabsenkung gibt. Das interessante: das Wasser mischt sich mit Meer- und Süßwasser aus den Bergen. Vom Meer hat dieser See auch einen unterirdischen Zufluss. Es war toll, wir waren die ersten Besucher und es war niemand anders zugegen. Es war relativ kühl und ich war übermüdet vom Nachtflug. So habe ich die Motivation meines Begleiters dankend abgelehnt hinzuspringen. Aber die Füße habe ich schon hineingehalten – und es kamen gleich kleine Piranhas die mir eine Pediküre verpassten. Ich kannte diese Behandlungen nur von Spas, früher.



Nächster Stop: Wadi Shab
Das meist fotografierte und beeindruckendste Wadi, dass ich bisher durchschwommen und durchwandert habe und im Januar ab 11 Uhr Massentourismus. Ich glaube alle Touristen des Landes fuhren an dem Tag nach Wadi Shab. Mein Glück: Dank des Nachtflugs war ich so früh unterwegs, dass ich die größeren Menschenansammlungen nur beim rausschwimmen / rauswandern gegen mittag wahr genommen habe. Timing is the answer to success fällt mir zu dieser Tour ein.
Was ist ein Wadi? So etwas wie eine Schlucht mit Wasser drin, normalerweise. Das kann natürlich auch ausgetrocknet sein. Wadi Shab ist allerdings nie ausgetrocknet. Jetzt war mir nicht mehr zu kalt zum schwimmen! Ab einem gewissen Punkt die Ansage: wir können uns jetzt umziehen und unsere Sachen hier lassen und schwimmen die nächsten Kilometer wadiaufwärts:)
Es war WOW, unglaublich in diesem saubersten Wasser der Welt eine Schlucht zu durchschwimmen und zu durchlaufen. Ach ja, da war noch was: Eigentlich ich ja übernächtigt von Flug und K.O von Reise. Alles weggeblasen an Erschöpfungserscheinungen. Drei Stunden später waren wir dann auf dem Rückweg. Ich glaube, dass war mein Highlight der Tour.
Durch Wadis schwimmen und wandern macht hungrig: Essen im Oman
Am frühen Nachmittag haben wir dann das Wadi verlassen. Glücksgefühle im Bauch, hungrig und voller Entdeckerlust sind wir im nächsten Ort eingekehrt. Die Küche war für mich eine Überraschung: ein Mix aus Indien & Orient, immer vom Omani-Bread begleitet. Ich habe Kingfish gegessen, ein Steak von einem größeren Fisch in Soße mit frittiertem Reis, Salat, alles mit den typisch Oman-Gewürzen verfeinert: Kurkuma, Curry. Es wird mit wenig Salz gekocht, typisch für den Orient.



Weiterfahrt über Sur nach Raz el Jinz, in den Nationalpark am Golf von Oman
Auf der Strecke am Meer entlang und mit der beruhigenden Sicht auf den petrol-türkisfarbenen Golf of Oman bin ich immer wieder eingeschlafen. Mein Guide auf dem Fahrersitz hat sich anfangs gewundert, wenn unser Gespräch plötzlich abriss, meine Antworten ausblieben…;) Doch habe ich genug mitbekommen und in entscheidenden Momenten gefilmt.
Ankunft in der Turtlereserve, dem Meeresschildkröten Nationalpark Ras el Jinz
Meeresschildkröten…so beindruckende Säugetiere und meine persönlichen Seelentiere. Das letzte Male habe ich vor 20 Jahren eine lebende in Griechenland gesehen. Das Museum im Nationalpark war außerdem eine großartige Entdeckung und gibt Einblick in die Vielfalt dieser Spezie und deren Lebensraum am Golf von Oman. Ob das war das mein Highlight war? Gewohnt habe ich in einer Eco-Lodge, einer Hotels der Sama Resorts mit denen Al Maha Holidays arbeitet. Ich war beeindruckt, es war so ruhig, nur ein anderes Auto stand auf dem Parkplatz – und es gab ein Openair Cinema in der Mitte der Anlage. Vor Check-in sind wir noch in den Nationalpark und haben Tickets für die Schildkrötensichtungstour gebucht: Zur Terminauswahl stand Mitternacht oder 5.30 Uhr. Ich habe klar gemacht, dass ich um Mitternacht auf keinen Fall wach sein würde und froh bin, wenn ich es um 19 Uhr zum Abendessen schaffe. Die richtigeEntscheidung. Um Mitternacht gab es nämlich keine Schildkröten, habe ich später erfahren.



Sur: Eine Stadt am Meer mit Werft (Dhaufabrik) am Golf von Oman
Nach Abfahrt aus unserer Ecolodge hatte ich einen Stopp in Sur, eine Stadt die immer noch für Schiffbau und Auftragsarbeiten der dortigen Werft bekannt ist. Das war ein großartiges Erlebnis, diese ganzen Handwerker zu sehen, die in Detailarbeit diese Boote fertigen, die wie aus einer vergangenen Zeit erscheinen. Spätestens jetzt weiß ich, dass Omanis Seefahrer und Händler waren in vergangenen Jahrhunderten. Dhaus sind Segelboot ähnlich, nur dass sie mit zwei bis drei einteiligen Masten ausgestattet sind und große trapezförmige Segel besitzen.
My Dance in the Sands beginnt
Es geht in die Wüste. Yalla! Wahiba Sands. Oder Sharquia Sands genannt aufgrund der Region. Da bin ich natürlich in meinem Element. Der Weite, Dünen, Kamele, feinster Zuckersand. Und dann das Angebot zu fahren – yupi, nehm` ich. Are you ready for som Dunebashing? Was bitte? Ich bin doch nachhaltig unterwegs, das ist ökopolitisch nicht korrekt fuhr es mir durch den Kopf. Aber auch nur mir…Einfach Gas geben? OK. Es ging steil bergauf und nach weniger als 100 Metern steckten wir fest….Klar war das peinlich, die ganzen Männer neben ihren Toyotas oben auf der Riesendüne schauten zu mir herab. Es war mein erstes Mal. Das ist immer so bei den Frauen, wenn die Dünen fahren wollen, sagte mir einer…
Schlafen im ****Glamping Resort im Schutz einer Riesendüne und nur noch Weite
Ein lange Nacht im Sama Resort durfte ich verbringen. Musik von omanischen Oud Spielern begleitete unser Essen, danach gab es wieder Openair Kino: Ich habe Mogli gesehen! Und war bis zum Ende fasziniert. Es gab ein leckeres Buffett und ich habe mein bisher bestes Dal gegessen. Ja, die Küche ist sehr indisch angehaucht, das war eine kulinarische Erfahrung jeden Tag!
Zurück nach Muscat und in eine Parfumfabrik: Amouage
Am nächsten Tag ging es wieder nach Muskat ans Meer. Und in ein Aushängeschild des Sultanats: Amouage, die Parfumfabrik. Ich war begeistert! Nicht nur von den Düften, auch von den Flakons. Teilweise sind es echte Sammlerstück und die Düfte kommen in limitierten Auflagen. Ich habe gelernt: in Muskat wird nur abgepackt, die Produktion ist in Frankreich.
Anschließend ging es weiter zum Nationalmuseum. Für einen kurzen Überblick zu Geschichte und Kultur. Ein großartiges Museum hat mich erwartet, in Marmor und eine Halle mit einer Das. Einige Hundert Meter gegenüber vom Museum lag der Sultans Palast. Ein Gebäude das mich natürlich sofort daran erinnert, dass ich in einem arabischen Land bin. Ich habe gestaunt, Parkgärten mit grünem Rasen zwei Festungen, die Zornige und das Wahrzeichen des Sultanats, der Degen in gold, ist immer gegenwärtig.
Souk & Muttrah
Dieser Teil der Muscat ist richtig arabisch, wenn man eintaucht: Moscheen, wuselige Gassen, eine Goldgasse, Stoffe eindeutige indischer Herkunft, eine typische Medina – Aufteilung. Und immer wieder Weihrauch. Frankensense auf Englisch bekannt dort. Außen die Häuser am Hafen erinnern wieder mehr an Afrika, Indien, versprühen Exotik. Im Inneren vom Muttrah Souk, das alte Handelszentrum Omans, findet man dann auch eindeutig Güter, die darauf hinweisen, „wir sind ein ein fernöstlichem Land“. Stoffe aus Pakistan, Indien – und weiter Ferne. Ich hätte dort Tag verbringen können und bummeln. Handeln ist üblich wie in anderen arabischen Ländern auch, obwohl es feste Preise gibt und die Waren auch etikettiert sind.
Exkurs Kleidung im Oman
Apropos Souk – hier sind wir ja im Shopping Paradies: Was trage ich als Mann – und als Frau? Ganz ehrlich: es gibt für Ausländer keine festen Vorschriften, so lange man sich normal kleidet, wenn man in der Stadt unterwegs ist. Am Strand sind Bikinis / Badeanzüge und Badehosen auch akzeptiert. Aber: wenn eine omanische Familie vielleicht in der Nähe ist und einen Strandtag geniesst, sollte man einen Respekt-Abstand halten, wenn man sehr knappe Bikinis trägt. Oder Badehose natürlich bei Männern.

Fortsetzung folgt
To be continued – Fortsetzung und weitere Fotos folgen, stay tuned here: