Die zweitgrößte Stadt Tunesiens ist ein echter Geheimtipp
Durch einen Zufall, während meiner zweiten Coronareise 2022, ich nenne es jetzt einfach so, nach längerem wirtschaftlichem Stillstand, reisen mit PCR Tests, Wettläufen mit der Zeit um Testergebnisse und Abflugzeiten habe ich im März 2022 meine zweite Flugreise in zwei Jahren angetreten. Geflogen bin ich nach Monastir, weil ich eine Einladung in ein Wüstencamp hatte, die ich schon lange wahrnehmen und mir ein Maison d´hôtes, ein Gästehaus gehobener Kategorie, anschauen wollte.
Etwas später wollte ich mich in Sousse mit einem Freund und ehemaligen Kollegen aus meiner Zeit in der Tango/-Modebranche treffen. Fernando wollte eine Recherche zur Amazigh Kultur für eine Modeinstallation vorbereiten. Aber dazu in einem anderen Artikel.
Zweimillionenstadt inklusive Festung (Kasbah), historischer Stadtmauer, einer Altstadt und einem beeindruckenden archäologischem Museum
Nach Check-in ins zauberhafte Dar Baaziz, meine erste Unterkunft, wo kaum andere Gäste wohnten, habe ich mich mit einheimischer Begleitung gleich am nächsten Morgen auf Citytour begeben. Der Orient hat mich einfach gekitzelt, wollte entdeckt werden nach langer coronabedingter Abwesenheit und nur online-Kommunikation mit Partnern. Dieses Gefühl ausgerechnet in einer Millionenstadt zu spüren war schön, damit hatte ich nicht gerechnet! Vielleicht lag es auch am warmen Willkommensgruß des Besitzers meiner Unterkunft, ein Arzt in seinem Zweitjob, der uns so angenehm und normal durch die wuselige Medina ( Altstadt) geleitet hat.
Das archäologische Museum in Sousse ist ein echtes HIghlight der Stadt gewesen. Am Rande der Stadtmauer, im Osten der historischen Altstadt, der Medina, gelegen erinnert es ein wenig an Ägypten und die Pyramiden von Gizeh von der Architektur und Bauweise her. Innen findet man große Geschichte und eine beeindruckende Mosaiksammlung, die es mit der im Bardomuseum Tunis problemlos aufnehmen kann. Am meisten gefallen hat mir der riesige Innenhof und die Treppenaufgänge. Da habe ich mich gefühlt, als ob ich eine Pyramide besteigen würde. Die Fenster in den hohen Mauern mit Blick auf die Altstadt und immer wieder Palmen im Wind, erinnern an einen exotischen Ort und daran, dass man irgendwo anders ist, nur nicht in Europa.
Im Hintergrund immer das Meer
Auch in Sousse ist es unmöglich, keine Meeresluft zu schnuppern. Das liebe ich an dieser Stadt. Von der Altstadt, der Medina, gelangt man zu Fuß in 10 Minuten an den berühmten Boujafar Strand. Zu Zeiten von Corona-Lockdowns und absoluten Reiseeinschränkungen gehörte er ganz den Einheimischen. Zu touristischen Saisons ist er mit Sonnenliegen bestückt, die eng aneinander gereiht sind – und für Einheimische und Gäste die in keinem Hotel wohnen, zu haben. Es gibt Kioske, Strandverkäufer für Essen und Sonnenschirme zu mieten – kurz, ein wunderbarer Ort einen Abend zu verbringen – mit Hintergrund die Kulisse des offenen Mittelmeeres.
Relikte des einstigen Massentourismus gemischt mit Nostalgie am Boujafar Strand
Selbstverständlich findet man auch noch auf den damals stattgefundenen Massentourismus seit den 80er/90er Jahren. Millionen Touristen haben das nordafrikanische Land besucht. Damals der absolute Tipp für Pauschalreisen und kleines Budget. Die Millionen von Touristenwellen sind zum Ende 90er Jahre, Anfang der 2000er Jahre abgeebbt und werden wohl auch nicht wieder kommen.
In Tunesien ist der Tourismus seit längerem einem starken Wandel ausgesetzt ist. Im Foto unten die Hotelruine eines ehemaligen Hotels, Nahrawess in Sousse aus diesen Zeiten. Es gibt einige solcher Bauten, die einst von ausländischen Geldgebern und Reiseveranstaltern errichtet wurden. Pläne zum Rückbau gibt es derzeit nicht, man lebt mit diesem Setting, an anderen Orten holt sich die Natur wieder zurück, was ihr genommen wurde und überwuchert Mauern und Gebäude, Palmen wachsen aus Fenstern.
Auf kulinarischer Tour
Kulinarisch gibt es keine Grenzen. Wer es exquisit liebt und Gourmet ist, dem empfehle ich die Küche des Dar Antonia mit seinen talentierten und charmanten Chefs, wer orientalisch und budget bevorzugt – auch dafür gibt es eine Riesenauswahl. Ich bin dafür in der Nähe vom Hafen fündig geworden – und bei Gesprächen mit Einheimischen in der Sahara oder in Tunis wurde mir bestätigt, dass das Ferdawas weit über die Stadtgrenzen bekannt sei für seine Küche. Neben lokaler Spezialitäten wie „Reise Sousse / Reis Djerbi“ bietet es auch exellentes Streetfood an. Fragt einen Einheimischen, wenn ihr in der Nähe des Hafens seid.
*Übrigens: Sousse ist auch der Ort für den Halbtagesausflug während unseres Yoga Retreats in Monastir im Royal Thalassa****
Wenn ihr Lust auf eine Städtereise in die Hauptstadt habt, hier geht es zu meinem Tunis-Explorer – Novemberblue, statt Blues
Erst das Auge schafft die Welt – Hans Christian Morgenstern
Meine Lieblingsunterkünfte
Ich habe für Euch schon ausreichend getestet….von einem super Maison d´hôtes im Centre Ville von Monastir über ein traditionelles, schnuckliges und eines der Luxusklasse in der Altstadt von Sousse. Alle Häuser sind von Inhabern geführt und in Privatbesitz.
Ein paar Eindrücke meiner Favorite. Buchungen über meine Seite Unterkünfte in Planung:
Georgraphische Lage ein weiterer Bonus
Sousse ist außerdem ein idealer Anreiseort für Touren in den Süden, wie z. b. Dahar, Djerba, Zarzis oder Sahara. Der Flughafen Monastir liegt in 20km Entfernung und ca. 15 Min. Taxifahrt.
Der attraktive Badeort Skanes / Monastir mit seinen langen unbebauten Stränden liegt unweit vor den Toren der Stadt: