Ich weiß gar nicht, wie alles begonnen hat, in meinem Heimatort einem kleinen Ort in Niedersachsen, Varrel, in Bremen, London, Mexico City, Miami, Buenos Aires, Paris, Florenz oder in Tunesien…Die Welt war schon immer so etwas wie „mein Zuhause“, auch schon in Zeiten, in denen ich noch nicht Tango getanzt habe; etwas verloren war ich, dennoch, als reiseerfahrene und unabhängige, junge Frau, nach der Ankunft in einer 24 Millionen Metropole, Mexico City, auf dem internationalen Flughafen Venustiano Carranza. Das werde ich niemals vergessen! Kurz nach Ankunft im August 2000 hat es Sturzbäche geregnet, und an meiner Adresse für die ersten Tage hat niemand die Tür geöffnet.
Aber der Tango hat mich gleich am nächsten Tag abgeholt, in Form eines jungen Mexikaners an der Haustür meines Hostels im „Distrito Federal“, der mexikanischen Hauptstadt, um mit mir auf eine Milonga in der Nähe (Tangoveranstaltung) zu gehen und um mich (mit einem gewissen Stolz wie ich beobachtet habe), seinen Freunden vorzustellen. In Kontakt gebracht hat uns ein ein Tanguero aus dem beschaulichen Bremen. Der hatte wiederum eine Freundin, die dort schon vor meiner Zeit unterwegs war, zum Glück!
Reisen, aber „warum denn gleich so weit?“
Sagte meine Mutter damals…Aber manchmal kann man es nicht nicht aussuchen. Eigentlich wollte ich auch nach Buenos Aires. Aber dort herrschte Wirtschaftskrise und Chaos in diesem Jahr. Zu unsicher für Deutsche Studenten entschied die Hochschule Bremen. Dieser einjährige Auslandsaufenthalt in Mexiko City, die Bedingung meines internationalen BWL Studiums in Bremen, hat mich nicht nur beruflich weiter gebracht, sondern war auch sehr prägend für mein weiters Leben. Der Tangouero, mit dem ich übrigens auch regelmäßgig Salsa tanzen ging, war Journalist und hatte wiederum ein internationales Netzwerk an Freunden & Kollegen und hat mich nach Ende meiner Zeit in Mexiko mit einem Kollegen in Barcelona vernetzt, so dass ich von Mexico City am Ende meines Auslandjahres direkt zum Tangofestival nach Sitges / Barcelona flog.
Tango im Zauber des Orients
Auf jeden Fall war der Tango eine fantastische Chance, sich unterwegs in der Welt mit den Einheimischen zu verbinden und auch in deren Kultur einzutauchen. Und nebenbei habe ich auf diese Weise indirekt zur Völkerverständigung beigetragen. Das ist mir immer hinterher bewusst geworden. Und es hat auch zu Diskussionen geführt, natürlich. So haben wir z. B. mit einer tunesischen Freundin aus Djerba und Tangotänzerin, einem Hotelier und einem Teil der Tangocommunity aus Tunis 2018 entschieden, mitten im Ramadan einen Tangomarathon zu veranstalten.
Man möge sich vorstellen, die Deutsche organisiert einen Tangomarathon und Event in einem Hotel über das Wochenende, weil die Tunesier es sich wünschen… Zur schönsten Zeit, im Juni, an der Perle der „afrikanischen Cote D`Dazur“, in Hammamet. Das Titelfoto meiner Webseite mit dem weißen Haus und dem Meer im Hintergrund zeigt übrigens einen Ausschnitt der historischen Altstadt, die Medina von Hammamet, mit Blick über den gleichnamigen Golf, am südlichen Mittelmeer.
Wir hatten viele Gäste, und innerhalb von 24 Std. vor Beginn war das komplette Zimmerkontingent für die Veranstaltung im Hotel verkauft. So arbeitet in Deutschland kein Hotelier, aber dort ist man an so ein Kundenverhalten, last minute Entscheidungen, gewöhnt, man bleibt entspannt. Besonders im Ramadan. Inshalla alles wird gut…. . Es gab viele Zweifel im Vorfeld, ob die Einheimischen kommen würden, oder sogar die Polizei – und umso größer war die Überraschung, dass viel mehr Tunesier gekommen sind, als wir erwartet haben, neben denen, die Tango tanzen wollten. Zwei Gäste haben sogar ihre Geburtstage auf der Dachterrasse gefeiert, diesen Anlass genutzt. Soviel dazu, wie Musik und Tanz die Menschen verbindet und die Völkerverständigung fördert. We did tango-that Ramadan 2018! Mit einem 100prozentigen Inshallah als ständigen Begleiter.
Reisen mit Corona wird uns weiterhin begleiten
Wie es weiter geht im Jahr 2022 mit Reisen mit Corona, Tango mit Freunden, Insidern, Kulturcocktail anstatt Kulturschock, viel Lust und Muße zum Entdecken, erfahrt ihr hier in einer kleinen Vorschau: https://susannestukenberg.de/reisen-und-tango/
Anfang März 2022 ist ein Tunesien-Explorer für eine Kleingruppe geplant! Von Tunis in die Sahara Wüste und am Meer entlang wieder zurück in den Norden. Mehr bald in der Rubrik „Reisen und Tango“.
Im April 2022 geht weiter mit einem Seminar auf der Sonneninsel Djerba, Südtunesien! In ein Lichtbad und mit einer tollen Kollegin, Katharina Haupt von Pferdemomente. Mit ihr veranstalte ich als Pilot ein Seminar, in dem wir mit den Elementen des Argentinischen Tangos und der Energie arabischer, sensibler Pferde arbeiten, https://www.pferdemomente.de/
Freut Euch auf das neue Jahr und tragt Euch gerne in meinen Newsletter ein, dann bleibt ihr auf dem Laufenden. Keine Sorge, ich spamme nicht zu und versuche monatsweise zu schreiben. Ich freue mich, Euch von dort zu weiter „zu unterhalten“!