Rückblick – Bye, bye July!
Juli Rückblick, Konzert, Tanzshow, Openair & Picnic
Der Juli war alles andere als Standard, heiß, kalt, aufregend, anregend, ermüdend. Vom Speed kam ich kaum mit, so dass ich erst heute veröffentliche. Dennoch war dieser Juli MEGA für mich.
Der Monat ging durchwachsen los, mit einem heftigen Gewitter und einem Zoom-Call am ersten Samstag, das mich sehr bewegt hat und auch ein bisschen durch den Abend getragen. Der fand in Kreuzberg im HAU, Hebbel am Ufer statt. Dort gab in dritter Auflage UnIControlled Gestures, eine Tanzperformance Contemporary Dance mit verschiedenen Soli von 6 TänzerInnen aus arabischen Ländern / Nahost und Nordafrika. Alle Soli waren sehr berührend-beeindruckend. TänzerInnen aus Marokko, Ägypten, dem Sudan, Belutschistan und Jordanien haben alles gegeben. Der eingeladene Tänzer aus Palestina konnte nicht teilnehmen, die Gründe sind bekannt, Krieg und Visa-Einschränkungen haben seine Ausreise unmöglich gemacht.
Tanzperformance Kooperation vom HAU mit dem Goethe-Institut Kairo in dritter Ausgabe
Während zwei Residenzen, in Kairo und Berlin erarbeiteten die Tänzer ihre Soli als Work in Progress Projekt zum Thema Heritage / Erbe. In der Tanzform von Contemporary drückten sie aus, wie man sich von seinem Erbe distanzieren oder es und weitergeben kann. Gleichzeitig. Ich habe ich gelernt, dass es in den Straßen von Kairo auch einen Tanz gibt, der dort geboren ist, der Mahraganat, bei dem früher auch Messer eingesetzt wurden. Ganz ähnlich wie beim Tango in den Anfängen, um die Jahrundertwende, als es der Tanz der Einwanderer und Menschen aus den eher kriminellen Millieus war, der Tanz der Arbeiter und Tagelöhner, die in den Mietskasernen der Hafenviertel von Buenos Aires lebten. Der Tango war damals signifikant für eine bestimmte Gesellschaftsschicht, ganz ähnlich wie beim Mahraganat in Kairo.
In der Sommerhitze des Dachgeschosses vom HAU3 lieferten die TänzerInnen eine Performance der Extraklasse hin. Ich habe viel gelernt, nicht nur über Tanz und Kultur, auch geopolitisches. Oder hat jemand schon einmal etwas von Belutschistan gehört? Die performende Tänzerin lebt im Exil im Oman.
Bittersüßes Finale
In der anschließenden Podiumsdiskussion mit den Darstellern und im Interview mit der Kuratorin Nedjma Hadj Benchelabi leite diese zum Auftakt eine Schweigeminute für die Opfer in Gaza ein bei der sie das Publikum bat sich zu erheben.
Demo vor der Uni Dahlem
Lange habe ich ein Treffen mit einem Freund, mit dem ich schon vor 10 Jahren durch die Milongas (Tanzlokale für tangotanzende Menschen) in Buenos Aires gezogen bin geplant. Jetzt lebt er in Berlin und arbeitet als Arabistik – Professor an der TU. Wir haben uns in Dahlem getroffen – und es war auch der Tag einer Demo, zum letzten Tag der Auflösung des Protestcamps am Henry Ford Bau. Es war alles friedlich, die Polizei entspannt – und ich frage mich, in Anbetracht der aktuellen Berichterstattung und Videos über Gewalt der Polizei ob das an Berlin-Dahlem liegt?
Picnic mit den UnternehmerInnen von gut+
Am 16.07. hieß es wieder Sommerfest bei und mit gut+, eine Organisation bei der ich auch 8 Monate ein UnternehmerInnen Coaching absolviert habe. Das war schön, wir konnten einen Aperó nehmen und es gab ein super-kreatives Bingospiel und ich habe mich mit einigen KollegInnen ausgetauscht, bis die Gewitterfront anrückte:)
IHK Workshop „Nachhaltigkeitsberichterstattung“
Das waren intensive Nachmittage aber auch erhellend – und Teil meines Themas. KMUs und große Unternehmen brauchen ihn ab 2025/2026 im Impressum. In drei Wochen gab es diesen WS bei der DIHK als Veranstaltung aus der Reihe Nachhaltigkeitsveranstaltungen im Juli Angebot. Diese Qualifikation rundet mein Profil als Travelcoach für nachhaltig agierende Tourismusunternehmen ab.
Sprachcoaching zwischen Projektkonzeption in Tunesien- / Florenzreisen und Sommerhitze
Viele wissen es nciht: Ich arbeite seit April Freelance noch in einem Kulturzentrum für mobile Stadtteilarbeit als Sprachcoach. Das fühlt sich so wunderbar selbstverständlich an, wieder in einem meiner ersten Berufe zu arbeiten. *Ich u. a. bin ausgebildete Fremdsprachenkorrespondentin und Übersetzerin Englisch-Spanisch-Englisch und habe lange in dem Bereich gearbeitet. Jetzt wieder! Meine Erfahrung als Tangocoach spielt sogar soweit mit ein, dass ich für das Mokuz jetzt das zweite Mal einen Einsteigerkurs im August gebe.
…und Slowtravel nach Afrika
Es gab dann tatsächlich noch eine kleine Reise an einem der trockenerem Juli-Abende zum Kulturforum und zur Surf Film Nacht ins Open Air Kino. Ganz ohne CO2 Fußabdruck bin ich auf dem Screen mit einer Freundin und mit den den Gauchos del Mar um das afrikanische Kap gesurft. Lange haben wir auf diesen Film, die Fortsetzung und Teil 2 von African Territory gewartet (Trailer von Teil 1 im Link). Dieser Film einen einfach mit! Es gibt großartige Foto-/ Videoaufnahmen von noch großartigeren Landschaften inklusive Geschichten. Die Surfabenteuer und die Sucht nach der perfekten Welle der zwei Argentiniern spielt natürlich mit hinein: Prädikat: wertvoll*** we loved it – again!
Finale und Highlight: Durchlüften im Humboldtforum
Das Sommer Musikfestival Berlin Durchlüften mit Superstar Emel Mathlouthi aus Tunis, direkt eingeflogen aus New York am 26.07., war eine Überraschung für mich und einfach nur Hammer! Die Personenzahl des Konzertes war limitiert, was für mich ein Gewinn war und definitiv zur positiven Atmosphäre beigetragen hat.
*alle Fotos von Emel inkl. Beitragsbild: Anne Bonkowski
Weitere Blogbeiträge im Juli:
Last but not least:
Aus dem Juli raus getanzt habe ich mit mit Tango am Paul-Löbe Haus! Der August kann kommen. Was mich erwartet? Endlich Ferien! Aus Selbständige machen Urlaub: Vom 15.-31.08. werde ich in unserem Ferienhäuschen in Nordwest-Niedersachsen weilen, das Rauschen der Jahrhunderteichen genießen und dabei entspannen. Danke Juli.
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