Touristen wissen nicht wo sie waren, Reisende wissen nicht wohin sie gehen
Christoph Schulz / CareElite
Kick off mit Wüstentour und Pilot: „Pferde und Tango“ auf Djerba
war eine Individualreise und Seminarurlaub zur Persönlichkeitsentwicklung mit Pferden und Tango und fand in Tunesien im April 2022 statt. Siehe Blog vom April: https://susannestukenberg.de/traumreise-frauenreise-mit-pferdecoaching-tangoelementen-im-zauber-des-orients-war-ein-voller-erfolg/ und wurde auch schon Blog / link erwähnt. Der Ort und das Ziel war ganz klar und wurde schon vor zwei Jahren definiert. Dann hat die Pandemie uns „ausgeknockt“, das Projekt wurde dreimal verschoben, bis wir euphorisch dann im April 2022 durchgestartet sind; mit einer tollen Frauengruppe, die sich auf das Abenteuer Tango, Pferde und Orient auf der Insel Djerba / Tunesien, monatelang gefreut hat.
Ab durch die Wüste!
Um dahin zu gelangen musste ich allerdings etwas reisen, mit Öffis, Jeep, Auto und einem Boot, bzw. Fähre vom Festland auf die Insel Djerba. Los ging´s in Monastir – und dann einfach Richtung Südwest, über die Königs- und Teppichstadt Kairouan, nach Tozeur, meine geheime Lieblingsoase, aus der man einfach nicht mehr weg will und wo wir Antonio Banderas im Souk in einem Teppichgeschäft getroffen haben! Der war gerade auf Filmdreh in Tunesien.
Ein bisschen war es so, wie in dem Zitat oben von CareElite, https://www.careelite.de/en/topic/quotes/ als ich mich auf den Weg machte: Wo wir wirklich hingingen, wussten wir nicht, nur dass wir auf den Spuren der Wüstennomaden waren…
Wir waren ja nach noch nie an diesem Ort gewesen – und kannten auch niemanden, der persönlich schon einmal im Nationalpark der tunesischen Sahara war. Tunesien ist ja eher bekannt für schöne Strände, große und vor allem preiswerte Hotels und „Pauschaltourismus“. Umso beeindruckter waren wir – endlos und gleichförmig breitete sich die Wüste majestätisch vor uns aus, bis nach drei Stunden Fahrt mit einem Toyota Prado, von ein „Wüstenmenschen“ und dort geborenem Tunesier gelenkt, der Mount Timbaine im Nationalpark der Sahara sich erhob und uns begrüßte. Unser Gefühl? Ehrfurcht, Respekt, Betroffenheit bis Glückstränen. Von der Schönheit und Einzigartigkeit der Natur beeindruckt. Da war es geschehen, wir haben ganz einfach das Zeitkorsett verlassen und sind wie die Beduinen durch den weichen Saharasand geschritten.
Dünen-Scouting und Foto-Shooting in der Sahara
Was man nicht alles für seinen Designer-Freund tut… (modeln, sich hinter einem Jeep im Sandsturm umziehen z. B.:). Aber es war ein Traumort zum Arbeiten für Fotograf und Model. Und meine Partneragentur, Benneji Travel, war fantastisch! Der Chef hat auf unseren Wunsch immer wieder in der perfekten Dünenlandschaft angehalten und war die Ruhe in Person. Unser Fotograf konnte es nicht lassen und musste ihn einfach auch shooten! Das fand er, glaube ich, ganz gut. Normalerweise lassen Moslems sich nicht gerne fotografieren, aber in Tunesien ist alles etwas anders.. und fotogen war er obendrein!
Nebeneffekt: Ich konnte mit diesem Projekt eines Kollegen, der für eine Modeinstallation zum Thema „Berberkultur“ und nachhaltige Mode seine Kleider in der Wüste shooten wollte, auch gleich mein Djerba-Projekt, den zwei Wochen später stattfindenden Seminarurlaub mit Katharina Haupt, https://www.pferdemomente.de/zauber-des-orients verbinden. So habe ich das erste Mal auch ganz bewußt meinen CO 2 Abdruck reduziert, in dem ich die verschiedenen Projekte verbunden habe, anstatt hin- und herzufliegen: Eine Wüstenexplorertour in den Nationalpark Sahara, El Jbli, ein Fotoshooting in der Sahara und unseren Seminarurlaub, Pferde- / Tangocoaching auf der Insel Djerba. Was ich im darauf folgenden November 2022 übrigens wiederholt habe: Da habe ich sogar drei Individualreiseprojekte in einer Destination gelegt: Djerba, Wüste und ein neues Projekt, Tunis, der Hauptstadt-Explorer.
Dort fand im November 2017 sogar ein größeres Tangoevent statt, von einer in Tunis ansässigen Tangoschule organisiert und mit einem argentinischen Gast-Tangolehrerpaar.
Mehr über dieses neue Projekt, Hauptstadtexplorer Tunis: Das Kunstprojekt und die Mode-Installation meines Kollegen und Designers, Fernando Soria Muriel, heißt übrigens „Hermanos Desiertos“ , Wüstengeschwister, übersetzt. Die Idee dahinter ist die Kultur der Ureinwohner, Amazigh, in Form einer Kunst-Installation zu zeigen und zu erzählen
Willkommen auf dem Mars!
Der Sternenhimmel in der Sahara hat schon fast etwas ehrfürchtig Schönes. Im März ist es übrigens nachts sogar wärmer als im November habe ich festgestellt. Aber, die Nächte im Dezember waren so klar, dass wir beim Toilettengang draußen am Feuer geblieben sind und uns gewärmt haben. Mein Teilnehmer:innen habe mich darauf gefragt, ob wir wirklich morgen schon weiter müssen…aber erstmal geht es weiter im April!
Star Wars, heiße Quellen und Thermalseen in der Wüste
Tataouine – Ein „Trekki“ weiß, dass hier die Dreharbeiten für ganz viele Star Trek Filme stattfanden. Wir haben die Requisiten teilweise sogar am Straßenrand bewundert. Obwohl die große Attraktion auf dieser Strecke des ersten Tages die Thermalquellen am Oasencamp waren! Wer hätte das für möglich gehalten, dass es Wasser – und dann noch soviel, mitten in der Wüste gibt!?! Wir nicht – deshalb war es eine schöne Überraschung, gleich zwei Quellen in der Oase zu finden. Diese lag praktisch auf unserem Weg nach Djerba, einmal quer rüber Richtung Osten. Mein Freund Fernando hatte diesen Stop sogar schon vorbereitet und eine Unterwasserkamera von einem Taucher besorgt. Es war schon unglaublich, in der unberührten Natur und in der Wüste auf einmal in 32° Celsius heißem Thermalwasser zu floaten. Unsere Unterkunft war ein Wüstenhotel im typischen Stil des Landes gebaut. Es erinnerte uns auch an die Troglodyte Häuser der Berber und Ureinwohner Nordafrikas bzw. der gesamten Mahgrebstaaten wg. den runden Dächern der einzelnen Bungalows und kleinen Fenstern. Diese lagen am Rand der Oase – somit hatten wir DIREKTEN Blick in die Wüste zum Sonnenaufgang – den wir nicht verpassten haben: #JOT just on time oder „Justamente“, so haben wir dieses Video genannt: https://youtu.be/lvSKYNiZHj8
Nach dieser kleinen Auszeit für uns ging es dann für mich weiter zum nächsten Projekt, den Piloten und die zwei Jahre coronabedingt pausierte Djerba-Reise, Tango- / Pferdecoaching als Frauenreise.
Hier ging`s lang, unsere Route auf dem Bild unten: vom roten Punkt aus sind wir nach Djerba gefahren – und haben uns unterwegs immer wieder „verloren“, in Berberdörfern und Oasen. Mehr dazu in Kürze.
„Slow Travel, Mainstream Tourismus war mal“
Sagte eine Teilnehmerin während meiner Wüstentour, „Le grand Sud“ light“ im Dezember, nach einer Nacht im Zeltcamp, ohne WIFI und Telefonempfang. Die sternklare Nacht unter dem Wüstenhimmel hat sie entschädigt.
Die Entdeckung der Langsamkeit
Wir haben wirklich mit nur ganz wenige Kilometer gemacht bei unseren Wanderungen während der Zeit im Zeltcamp Timbeine. Man will gar nichts anderes in der Wüste, sondern einfach nur „sein“, so die Stimmen und das Feedback. Ich muss zugeben, dass in der Sahara viele Kilometer zu machen auch beschwerlich ist. Wer ist schon einmal durch den Sand gewandert?